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Kristalltherme am Kochelsee

Aktualisiert: 16. Apr.




Saunaaufguss "Ein Waldspaziergang", Hubertus-Sauna

Die Luft in der gemütlichen Sauna ist wohltuend warm und legt sich sanft auf meine Haut. Ich sitze auf der dritten Stufe, bereits angenehm aufgewärmt. Die Sauna ist gut gefüllt, die Atmosphäre ruhig und entspannt. Alle warten gespannt auf den Aufguss. Die Saunameisterin tritt durch die geöffnete Türe ein und erklärt mit angenehmer Stimme den Ablauf des Saunaaufgusses. Es wird drei Durchgänge geben, jeder mit einem anderen

Dufterlebnis.

Der erste Aufguss beginnt. Sie gießt mit einer langsamen und grazilen Bewegung eine Kelle Wasser auf, nimmt eine mit Fichtennadelöl getränkte Eiskugel und legt sie behutsam auf die schwarzen heißen Lavasteine, die im großen Saunaoffen aufgeschichtet liegen. Mit der Kelle zerkleinert sie elegant die Eiskugel und gießt noch einmal Wasser darüber. Sofort steigt feiner Dampf auf, breitet sich langsam in der Sauna aus und erfüllt den Raum mit dem frischen, würzigen Duft eines Waldes. Die Wärme intensiviert sich sanft, während alle tief durchatmen. Ich schließe die Augen und lausche - in der Stille höre ich das Flüstern der Blätter und das geheimnisvolle Knacken von Zweigen.

Nun nimmt die Saunameisterin ein kleines Schälchen mit glimmenden Fichtenharz zur Hand, zerbröselt ein paar getrocknete Fichtennadeln darüber und beginnt zu räuchern. Schnell entfaltet sich ein erdiger, aromatischer Rauch, den Sie mit fast tänzerischer Anmut und mit Hilfe eines kleinen Bambusfächers den Gästen sanft zu wedelt. Der aufsteigende Rauch vermengt sich mit der feuchten Wärme, ein harziger Duft erfüllt den Raum und ich habe das Gefühl inmitten eines alten Waldes zu stehen.

Nun folgt der zweite Durchgang. Die Saunameisterin hält eine zweite Eiskugel in der Hand - diesmal getränkt mit einem reinen, intensiv duftendem Salbeiöl. Achtsam legt sie die kühle Kugel auf die heißen Steine. Für eine kurzen Moment ruht sie dort, beginnt leise zu zischen und zu schmelzen. Währenddessen nimmt die Saunameisterin die schwere Holzkelle, zerbricht das Eis mit einem sanften Knacken und verteilt aus einer bauchigen Kanne aromatischen Salbeitee über das Eis und die Steine. Augenblicklich entweicht ein würziger- kräuteriger Duft , der mit dichtem Dampf nach oben steigt, die Sauna mit einer beruhigenden Note erfüllt und mich noch tiefer in die entspannende Atmosphäre eintauchen lässt. Die Saunameisterin nimmt nun ihren großen Bambusfächer zur Hand. Mit anmutigen, tänzerischen Bewegungen, fast wie ein Ballerina, beginnt sie, den heißen Dampf zu verteilen. Der Fächer gleitet durch die Luft. Erst sanft, dann kraftvoller und ich spüre eine inzwischen sehr viel größere Hitze auf meiner Haut . Ich sitze da, schließe die Augen und lasse mich von der wohligen Wärme umhüllen. Tauchen ein in den würzigen, herben Duft des Salbeis und höre das sanfte Brodeln der Steine.

Der dritte Durchgang bringt eine neue Sinneserfahrung. Mit dem letzten Aufguss kommt eine belebende Brise in den heißen Raum - Minze und Eukalyptus mischen sich unter die mediterranen holzigen Aromen von Zypresse und Myrte. Wieder gießt die Saunameisterin Wasser auf die mit Ölen getränkte Eiskugel auf und der wohlriechende Dampf steigt nach oben. Mit anmutigen, langsamen Bewegungen schreitet sie dann durch den Raum und verwedelt den Dampf mir dicken buschigen wassergetränkten Birkenzweigen. Während sie mit den tropfenden Zweigen sanfte Wellen des warmen Duftes verteilt erinnert das feine Prasseln auf den Steinen und den Saunagäste an einen warmen Sommerregen, der sanft auf das Blätterdach des Waldes niedergeht. Mein Atem wird tiefer und mein Geist wieder klarer. Ich fühle mich frei wie nach einem langem Spaziergang durch unberührte Natur. Jetzt freue ich mich auf das kühle Prickeln der frischen Luft und verlasse erhitzt aber auch erholt und glücklich die Sauna.





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